"Akte" - die stummen Modelle bekommen Stimmen


Gestern abend gesehen-
im kleinen aber feinen Wiener Stadttheater Walfischgasse,

"Akte - Im Schweigen vermählt"
Buch und Regie: Peter Patzak


Die Modelle der großen Maler: unbekannte Mädchen. Man sieht ihren Körper - noch intimer: Man enträtselt den besonderen Moment in ihren Blicken. Man kann ihre Gedanken fast lesen während sie sich für und vor dem Maler entblößen. Sonst weiß man nichts über ihre Gefühle, ihre Sehnsüchte. Nichts über sie als Modelle, Musen, Geliebte, Quellen der Inspiration.

Sie haben eine eigene Biographie, eine eigene aufregende Geschichte. Neun unterschiedliche Frauenschicksale werden von drei faszinierenden Künstlerinnen verkörpert: Eva Herzig, Gerti Drassl und die blutjunge Maddalena Hirschal. Sie enthüllen das verborgene Leben dieser Frauen jenseits ihrer bloßen Darstellung als Objekte in den Kunstwerken.
testsiegerin - So, 20. Jan, 20:52

und? kannst du es empfehlen?
während der premiere wurde bei peter patzak eingebrochen und unter anderem sein computer mit den neuen stücken gestohlen.

cappuccina - Mo, 21. Jan, 20:17

... mir hat' s - für mich selbst überraschend- mein Mann hat mich ein bißerl zu meinem Glück überreden müssen- sehr gut gefallen!
Patzak findet eine wunderschöne Sprache.
Vielleicht aber hätte der Regisseur dem Autor durch seine Inszenierung " auf die Sprünge helfen können "! :-)
nömix - Mo, 21. Jan, 19:43

Nicht enttäuschend, aber auch nicht wirklich mitreißend. Eigentlich keine erkennbare Dramaturgie, eher szenische Lesung mit Möbelrücken & Dia-Show im Hintergrund. Die Frauenfiguren bleiben leider weitgehend flach, wenig Umriss, kaum charakterisiert. (vielleicht liegts zum Teil auch an der Auswahl der dargestellten Charaktere, über eine Marilyn Monroe etwa gibts ja nun wirklich nix neues mehr zu entdecken, was nicht schon x-mal an anderer Stelle beschrieben worden wäre.) Einige komische Pointen, typisch Patzak, lässt er sich natürlich nicht entgehen. Beeindruckend Patzaks ausdrucksstarke & geschliffene Sprache, Stück und Inszenierung leben in erster Linie vom Text.
(Patzaks erster eigener Bühnentext übrigens, in seiner bislang zweiten Theaterregie.)

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