....über das Trauma der Shoah:
►" Mein Kampf " in der Inszenierung von Peter Wittenberg im (neu renovierten) Theater in der Wiener Josefstadt.
Eine Groteske? - ein Schwank? - eine Satire?- hintergründig, bizarr, "chaplin"esk, gespickt mit Kalauern, Wortwitz und Slapstick-Einlagen -im Wechselspiel zwischen tragischem Tiefsinn und Klamauk.
Hitler in Unterhosen: von Florian Teichtmeister entlarvend dargestellt als tölpelhafte Schießbudenfigur aus der Provinz. Der (größenwahnsinnige) verklemmte Soziopath aus Braunau als gut getroffene Karikatur.
Karl Markovics als philanthropischer Jude Schlomo Herzl, wie er das Ekel Hitler im Obdachlosenasyl bemuttert und ihm seine Socken wäscht.
Die schöne Hilde Dalik entzückt als kindlich-elfenhaftes Gretchen- splitternackt, wie frau von ihren Bühnenauftritten gewohnt ist.
Tatja Seibt ist Frau Tod: der "Sensenmann" als zigarettenrauchende Femme fatale in Nerz und Seidenstrümpfen.
Alexander Wächter gibt Heinrich ("Himmlischst") Himmler als moppelige Witzfigur.
In einer Nebenrolle der legendäre Fritz Muliar, ein wahrer Schauspieler, im Kopf jung an seinen körperlichen Grenzen angelangt .
Eine sehenswerte Vorstellung !
Cappuccina im Theater - Sa, 28. Jun, 08:20 (2198)